Die Tagesveranstaltungen sind für alle Teilnehmer offen. Daher ist keine Akkreditierung durch die ATF hierfür möglich.
Unter Stress im biologischen Sinn wird allgemein die Beanspruchung der Regelkreise eines Organismus durch innere oder äußere Reize verstanden. Dies gilt für den Hund gleichermaßen wie für den Menschen. Die als Stressoren bezeichneten Reize verändern oder stören das innere Gleichgewicht (Homöostase) des Organismus und erfordern von ihm eine Anpassungsreaktion. Diese kann kurz- (z.B. Fluchtreflex), mittel- (z.B. Blutdruck) oder langfristig (z.B. Körpergewicht) erfolgen.
Dieser Vortrag behandelt die Physiologie der wichtigsten Distress- und Eustress-Regelkreise.
Unser Gehirn steuert nicht nur grundlegende physiologische Funktionen, sondern auch sehr komplexe Prozesse wie Denken, Fühlen und Handeln. Wie kreiert unser Gehirn - oder das unseres Hundes - aus z.B. sensorischer, kognitiver und hormoneller Information eine Entscheidung für eine bestimmte Handlung? Diese Frage lässt sich auch nach heutigem Wissen nur bedingt beantworten. Studien über Entwicklung und Plastizität des Gehirns, die Dynamik von Sensorik und Motorik oder das Zusammenspiel verschiedener Gehirngebiete und deren Funktion führen zu spannenden Erkenntnissen. Im Vortrag werden diese modernen Erkenntnisse zur neuronalen Steuerung von Verhalten dargestellt und unter unterschiedlichen Gesichtspunkten diskutiert.
Neurodiversität ist nicht nur beim Menschen ein immer größer werdendes Thema. Auch bei Hunden begegnen uns immer mehr Fälle, bei denen „normales Training“ nicht zu funktionieren scheint. Immer mehr Problemverhalten, die wir früher in eine entsprechende Kategorie eingeordnet und mit passendem Therapieplan angegangen sind, entpuppen sich mit zunehmender Erkenntnis als Ausdruck von Stress, die viel schneller mit Maßnahmen zu beheben sind, die die Stressresilienz des Hundes steigern. Neben den theoretischen Hintergrundinformationen werden wir uns einige Fallbeispiele ansehen.
09:00 - 10:45 Uhr |
Der gute und der böse Stress: Wie kleine Moleküle unser Leben steuern. | |
10:45 - 11:00 Uhr |
Kaffeepause | |
11:00 - 13:00 Uhr |
Gehirn und Verhalten | |
13:00 - 14:00 Uhr |
Mittagspause | |
14:00 - 15:30 Uhr |
Neurodiversität bei Hunden und dadurch entstehender Stress | |
15:30 - 15:45 Uhr |
Kaffeepause | |
15:45 - 16:30 Uhr |
Neurodiversität bei Hunden und dadurch entstehender Stress | |
16:30 Uhr |
Ende |